Nach den geläufigen Quellen wird die Fastnacht bereits seit dem 12. Jhdt in Europa begangen, bzw. gefeiert.
In der Regel am Epiphanias-Tag, bzw. heute Hl. Drei Könige Tag, dem 06. Januar feierten die Menschen sogenannte Feste der Narren. Diese wurden in den Kirchen, aber nicht als offizielle kirchliche Feste gefeiert.
Einen Eindruck davon erhält man noch aus dem Roman „Der
Glöckner von Notre Dame“ von Victor Hugo, bei dem die Abläufe rund um das
Parodieren von kirchlichen Riten und Ritualen sehr detailliert beschrieben
werden.
Das Aufkommen eines „falschen Papstes“ oder eines „Königs
der Narren“ verdeutlichte aus Sicht der Kirche die Vergänglichkeit des Menschen
und der Fastnacht, da der Narr als Sinnbild der Vergänglichkeit stilisiert
wurde.
Hintergrund der Fastnacht
Der Hintergrund der Fastnacht wird den Lehren des großen
Kirchenlehrers Augustinus zugeschrieben, der in seinem Werk „de civitate dei“ ausführt, sie stehe für den Staat des Teufels,
die civitas diaboli.
Die „Endlichkeit“ dieser diabolischen Feier führte die
Kirche ins Felde und proklamierte das sowohl der Teufelsstaat mit seinen Riten(Fastnacht)
als auch der Mensch an sich nur kurzfristig aufträten, somit vergänglich seien
und Ende der Staat Gottes schlussendlich siegreich verbleibe.
Am Aschermittwoch endet die die Fastnacht, um die unausweichliche Umkehr zu Gott zu verdeutlichen. Während die Kirche bei gotteslästernden Szenen während der Fastnacht untätig blieb, wurde ein Weiterfeiern der Fastnacht in den Aschermittwoch hinein streng verfolgt.
Am Aschermittwoch endet die die Fastnacht, um die unausweichliche Umkehr zu Gott zu verdeutlichen. Während die Kirche bei gotteslästernden Szenen während der Fastnacht untätig blieb, wurde ein Weiterfeiern der Fastnacht in den Aschermittwoch hinein streng verfolgt.
Eine der Quellen, die Chronik der Stadt Speyer aus dem Jahr
1612 berichtet ebenfalls von schon von einer eher ausufernden Fastnacht aus dem
beginnenden 14. Jhdt: „Im Jahr 1296 hat man Unwesen der Fastnacht etwas
zeitig angefangen / darinn etliche Burger in einer Schlegerey mit der Clerisey
Gesind (kirchliche Angestellte des
Bischofs und des Domkapitel) das ärgst davon getragen / hernach die Sach
beschwerlich dem Rhat angebracht / und umb der Frevler Bestrafung gebetten.“
Die Klage des Klerus vor dem Rat wurde übrigens nicht
weiter verfolgt. In der heutigen Fastnachts-/Karnevalshochburg Köln versuchte der Rat immer wieder die Feierlichkeiten verbieten zu lassen. Die gewalttätigen Auseinandersetzung und die Sachbeschädigungen der Vermummten (Mummenschanz), setzten der Stadt und dem Klerus über viele Jahrhunderte schwer zu.
Nachweise über die Fastnacht, Narrenfeste, Karneval des falschen Königs lassen sich in Europa in vielen Städten wiederfinden. In Nürnberg und sogar im damals schwedischen, heute finnischen Turku (Abo) gibt es zahlreiche Abbildungen und Traditionen aus dem Mittelalter die uns Aufschluss über die ausgelassene Stimmung und die Rituale vermitteln.
Quellen:
Wikipedia
Turku: Webster's Timeline History, 1229 - 2007
Chronik der Stadt Speyer
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