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Dienstag, 23. Juli 2013

Archäologie unter dem Straßenpflaster

Beiträge zur ur- und frügeschichte Mecklenburg-Vorpommers Band 39

Da sich in unserem Umfeld viele Handwerker tummeln heute mal eine Buchbesprechung, die bei jedem Handwerker, aber auch bei jedem, dessen Gewerk die Forschung ist, sicherlich die Bücherwunschliste wachsen lässt (wenn ihr das Buch nicht schon habt).

Der Titel steht ja bereits oben. "Archäologie unter dem Straßenpflaster", schon der Titel klang gut, als ich das Buch gekauft habe.
Auf über 500 Seiten mit insgesamt 726 Abbildungen wird jeder fündig, Holz, Ton, Leder, Metall, Stoff.....alles drin. In 98 Artikeln bekommt man Einblicke in nahezu jeden Aspekt des spätmittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Alltagslebens in Mecklenburg-Vorpommern.

Einige Seiten mit Massen an Quellenangaben runden das Thema ab. Wer also in den Kurzartikeln(teilweise nur 1-2 Seiten lang) fündig wird kann sich mit diesen Angaben tiefer in die Materie einlesen. Hierzu empfehle ich dann die Fernleihe;)

Und das Beste zum Schluss: Als ich das Buch gekauft habe hat es noch irgendwas um die 30-40 € neu gekostet.
Laut Internetseite des Landesamtes ist es auf unglaubliche 10 € reduziert:

Inhaltsliste mit Bestellformular

Da heißt es wohl zugreifen;)

Montag, 11. Februar 2013

Neue Medien für die Realienforschung

Digitalisate und ihre Zugänglichkeit


Quellenforschung ist nicht jedermans Sache. Dabei ist es mittlerweile sehr einfach geworden Bildquellen zu sichten. Die Zeiten, in denen man nur auf wenige gedruckte Faksimiles von Originalhandschriften zugreifen konnte, stundenlang in Archiven sitzen musste um einen kleinen Hinweis auf eine Abbildung zu erhalten oder versucht hat mit dem wenigen, was man leicht zugänglich finden konnte ein klares Bild zu erzeugen, sind vorbei.

Heute bildet das Internet eine leicht zugängliche Fülle an Digitalisaten* von Originalhandschriften, seien es Bild- oder Schriftquellen, die keine Wünsche offen lässt.

Eine dieser Möglichkeiten ist www.ebooktreasures.org

In diesem Projekt werden Digitalisate von bisher nicht veröffentlichten, schwer zugänglichen oder besonderen Werken und Klassikern als EBook erstellt und angeboten. Sogar erste Bücher aus privaten Sammlungen werden hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Preislich liegt ein Buch bei ungefähr 4 €. Kommen wir hier zu den Pro und Contra Argumenten:

Contra:
-Die Bücher sind nur über den ITunes Store oder den Windows Store erhältlich
-Auf einem IMac kann man die Bücher NICHT lesen. Nur auf einem IPad o.ä. können diese mittels IBooks geöffnet werden (Über den Windows Store erfolgte noch kein Test)
-Es lässt sich kein Bildausschnitt herauskopieren (Tipp: Eine Digitalkamera ist zwar umständlich, hilft aber)

Pro:
-Ist man im Besitz eines Tablets mit ITunes Store oder Windows Store kann man immer und überall neue Bücher erwerben und leicht mitnehmen
-Der günstige Kaufpreis
-Hohe Auflösung der Digitalisate
-Regelmäßige Erweiterung des Angebots

Generell bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt nicht so schnell eingestellt wird. Ich persönlich finde es sehr interessant und hoffe auf viele weitere Digitalisate. Bisher sind leider nur 28 online, darunter aber schon diese vier sehr interessanten "Titel":

"The Bedford Hours"
"The Luttrell Psalter"
"Henry VIII's Psalter"
"The Holkham Bible"

*Digitalisat: Ein Buch oder eine einzelne Seite mit Text und/oder Bild wird digitalisiert und, meist als PDF, gesichert.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Neues im Bücherregal

Kurzrezension

Die Ausgrabungen im Mühlberg-Ensemble Kempten (Allgäu) - Metall. Holz und Textil

Was ein sperriger Titel. Aber das kennt man ja bereits aufgrund vieler Publikationen, die entweder schon den Einzug ins Bücherregal gefunden haben, mal per Fernleihe "gesichtet" wurden oder die man einfach nur bei Freunden durchgeblättert hat.

Natürlich konnte ich nicht lange die Finger von diesem Buch lassen. Holz UND Textilien, genau meine beiden Lieblingsthemen.

Das Buch behandelt einen Fundkomplex aus dem Allgäu, der zu einer Gattung von organischen Funden gehört, die bisher vergleichsweise wenig Beachtung gefunden haben, mitunter da die Datierung schwierig ist, zum anderen aber auch aufgrund einer hohen Dunkelziffer an privaten Funden bei Hausrenovierungen. Zu dieser Fundgattung gehören auch die aktuellen Textilienfunde von Schloss Lengberg (und weitere organische Materialien wie Spielkarten, die man dort gefunden hat).

Dementsprechend ist die Datierung oftmals sehr weit gefasst. Ab und an könnten einzelne Teile laut dem Buch bereits ins Ende des 13., bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts datiert werden, vieles dann wieder ab dem letzten Viertel 15. Jahrhundert und jünger.

Umso interessanter sind die einzelnen Funde. Wunderschöne Messer, ein Spiegel, eine ganze Reihe an Spindelstäben, frühneuzeitliche Knöpfe, Kämme, Stoffe, Teile von Kleidung, sonstige Textilien aller Art.... Für Vergleichsfunde also eine wahre Fundgrube, aber auch um einfach mal nur zu stöbern und hier und da mal etwas für andere Jahrhunderte nachzubauen, nur weils so schön ist.

Zugegeben, auch dieses Buch gehört mal wieder nicht zu den den absoluten "Must haves" für den Hobbyisten, wer sich aber tiefer mit der Materie Holz und/oder Textil befasst wird an diesem Buch seine wahre Freude haben. Zum Metall Teil kann ich nicht viel sagen, ausser einem: Nette Kleinigkeiten drin ;)

Das Buch gibt es bei Amazon schon nicht mehr (obwohl es erst 2011 erschienen ist), der Verlag scheint aber noch einen Bestand zu haben:
http://www.habelt.de/index.php?id=22&tx_shpsystem_pi1[source]=R&tx_shpsystem_pi1[sernr]=7552

Alternativ hilft euch sicherlich die Buchhandlung eures Vertrauens. Jedenfalls hat meine Frau es mir dort besorgt :)